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Yoga in der Schwangerschaft — sichere Praxis

Yoga kann eine wunderbare Unterstützung während der Schwangerschaft sein: Es fördert Beweglichkeit, hilft Spannungen zu lösen und unterstützt die Atmung und Körperwahrnehmung — alles wertvolle Ressourcen für die Geburt. Gleichzeitig verändert sich der Körper, und nicht alle Übungen sind in jeder Phase sicher. Dieser Beitrag erklärt, welche Haltungen zu vermeiden sind, wie eine sichere Übungssequenz aussehen kann und wie ein Yogakissen zusätzlichen Komfort und Stabilität bietet.

pregnant woman

Wann du mit dem Üben beginnen solltest — und wann vorsichtig sein

Wenn du schon vor der Schwangerschaft Yoga praktiziert hast, kannst du in der Regel weiterüben, musst aber Anpassungen vornehmen. Wenn du neu einsteigst, wähle sanfte, von Hebammen oder ausgebildeten Schwangerschafts-Yoga-Lehrerinnen geleitete Klassen. Besprich Yoga vorab mit deiner Hebamme oder deinem Arzt, besonders bei Risikoschwangerschaften, Blutungen, vorzeitigen Wehen oder Hypertonie.

Allgemeine Sicherheitsregeln

  • Höre auf deinen Körper: Schmerzen sind ein Warnsignal, Dehnung ist okay, aber kein stechender Schmerz.
  • Vermeide lange Rückenlagen (auf dem Rücken liegende Positionen) nach dem ersten Trimester ohne Unterstützung, da sie den Blutfluss beeinträchtigen können.
  • Vermeide starke Twists, tiefe Vorbeugen mit Kompression des Bauches und intensive Bauchmuskelarbeit.
  • Nutze Hilfsmittel wie Blöcke, Gurte und vor allem ein Yogakissen (Bolster) für Komfort und Sicherheit.
  • Atme ruhig und regelmäßig, vermeide das Anhalten der Luft (Valsalva-Manöver).

Posen, die du generell vermeiden solltest

Einige Beispiele von Haltungen, die in der Schwangerschaft oft nicht empfohlen werden:

  • Tiefen Rückbeugen ohne Modifikation (z. B. voll ausgebildete Radstellung), wenn sie Druck auf den Bauch ausüben.
  • Starke Bauchmuskelübungen (intensive Sit-ups, Boat Pose in voller Intensität).
  • Umkehrpositionen wie Kopfstand oder Handstand, besonders ohne erfahrene Anleitung.
  • Schnelle, ruckartige Verdrehungen und Twists, die den Bauch zusammendrücken.
  • Starke Kompressionen oder Positionen, die Gleichgewicht stark beanspruchen und Sturzrisiko erhöhen.

Wie ein Yogakissen (Bolster) hilft

Ein Yogakissen ist ein vielseitiges Hilfsmittel: Es erhöht Sitz- und Liegeflächen, reduziert Druck auf das Becken und unterstützt das Beckenbodentraining, indem es die Positionen angenehmer macht. Beispiele:

  • Beim Sitzen aufrecht: Kissen unter dem Gesäß verbessert die Ausrichtung der Wirbelsäule.
  • In Seitenlage: Kissen zwischen den Knien reduziert Druck auf den unteren Rücken.
  • Bei Rückenentspannung: Kissen unter den Knien nimmt Spannung aus der Lendenwirbelsäule.
  • Für sanfte Restaurative-Posen: Kissen als Stütze unter dem Bauch oder dem Rücken für Komfort.

Sichere Übungssequenz für werdende Mütter (ca. 25–30 Minuten)

  1. Aufwärmen (5 Min): Sanfte Mobilisation im Sitzen. Atme tief in den Bauch, Schultern nach oben und hinten lösen. Kinn zur Brust für Nackenmobilisierung.
  2. Bein- und Hüftöffner (5–7 Min): Sitzende Schmetterlingspose mit offenem Oberkörper; benutze ein Yogakissen unter dem Sitz, wenn nötig. Gehobene Seitenlage für sanfte Dehnung.
  3. Vierfüßler-Flow (5–7 Min): Cat-Cow langsam, achte auf lange Ausatmungen, vermeide extremes Hohlkreuz. Bei Bedarf Hände weiter auseinander stellen für mehr Stabilität.
  4. Stehende Balance (5 Min): Unterstützte Krieger-Variationen mit Block unter der hinteren Hand oder Seitenstütze an der Wand. Keine ruckartigen Bewegungen, halte kurze Sequenzen und nutze die Wand bei Unsicherheit.
  5. Pelvic Floor & Atem (3–5 Min): Sanfte Beckenboden-Übungen kombiniert mit tiefen, verlängerten Ein- und Ausatmungen. Visualisiere Entspannung und Loslassen.
  6. Endentspannung (5–10 Min): Side-lying Savasana auf der linken Seite mit Kissen zwischen den Knien und einem kleinen Kissen unter dem Bauch für Komfort. Vermeide längere Rückenlage.

Atmung, Beckenboden und Achtsamkeit

Die Atmung ist zentral: Tiefe Bauchatmung (sofern komfortabel) und lange Ausatmungen helfen bei Entspannung. Achte auf den Beckenboden: Nicht zu aktivieren, aber bewusst anspannen und loslassen. Achtsamkeit und Visualisierung können Stress reduzieren und die Verbindung zum Baby stärken.

Tipps für jede Schwangerschaftswoche

Erstes Trimester: Vorsichtig mit Müdigkeit und Übelkeit, reduziere Intensität bei Bedarf. Zweites Trimester: Meist die aktivste Phase, nutze Hilfsmittel, um Komfort zu maximieren. Drittes Trimester: Mehr Seitenlage, weniger Balance-Arbeit ohne Stütze, kurze Sequenzen, viel Unterstützung beim Liegen und Sitzen.

Wann du sofort aufhören und ärztlichen Rat suchen solltest

Stopp die Praxis und kontaktiere medizinisches Personal bei Vaginalblutungen, plötzlichen Schmerzen, starken Kopfschmerzen, Schwindel, verminderter Kindsbewegung oder Symptomen von vorzeitigen Wehen.

Schlussbemerkung

Yoga in der Schwangerschaft kann sehr bereichernd sein, wenn du sicher übst, auf deinen Körper hörst und bei Bedarf Anpassungen vornimmst. Ein Yogakissen ist ein kleines Hilfsmittel mit großer Wirkung für Komfort und Stabilität. Suche nach qualifizierten Schwangerschafts-Yogalehrerinnen und tausche dich regelmäßig mit deiner Hebamme aus — so bleibt die Praxis sowohl sicher als auch angenehm.

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